Der Rabe Ralf hat nun immer eine Illustration als Titelgrafik. Rabenfreund Bodo von Hodenberg von Verlag Favoritenpresse macht es möglich. An dieser Stelle befragen wir die aktuelle Künstlerin zu ihrer Arbeit. Dieses Mal: Johanna Meyers.

Johanna, stell dich bitte mal kurz vor. Wer bist du, was machst du?

Ich bin Illustratorin, studiere momentan an der Universität der Künste in Berlin, komme ursprünglich aus Luxemburg und liebe es, neue Dinge auszuprobieren.

Wie bist du zum Raben-Projekt gekommen?

Im letzten Semester hat uns Jakob Hinrichs unterrichtet, der uns auch viele nette Menschen vorgestellt hat. Darunter Bodo von Hodenberg. Es hat mich sehr gefreut, als die beiden für ein solch großartiges Projekt an mich gedacht haben!

Was ist die Grundidee deiner Titelillustration?

Für meine Illustration habe ich mich vom „Zappel-Philipp“ inspirieren lassen. Was diese „wichtigen“ Menschen in Amerika – aber eigentlich auch hier bei uns – gerade alles anstellen, erinnert mich an Kinder, die einfach nur Chaos treiben. In meiner Illustration spielen die Tech-Milliardäre ein Brettspiel, in dem sie ihr Imperium immer größer werden lassen, gleichzeitig aber Umwelt und Gesellschaft zerstören.

Hast du selbst eine Verbindung zu Natur- und Umweltthemen? Spielen die in deiner Arbeit eine Rolle?

Mir ist es sehr wichtig, tagtäglich Zeit in der Außenwelt zu verbringen. Ich bin in einem Dorf aufgewachsen, dort konnte ich zu Fuß in ein paar Minuten im Wald sein. Ich fahre außerdem viel Rad, was meine Verbindung zur Natur, besonders in den letzten Jahren, noch intensiver gemacht hat. Generell versuche ich stets auf unsere Erde gut achtzugeben. Als Illustratorin ist mir wichtig, Themen aufzugreifen, die mich besonders beschäftigen. Da stehen die Nachhaltigkeit, die Umwelt, die Gesundheit und die Gesellschaft in unserer schrägen Welt ganz oben.

Wo kann man mehr über dich erfahren?

Meine Arbeiten kann man auf Instagram unter @ronnebrell finden. Ronne Brëll ist luxemburgisch und heißt runde Brille.

Vielen Dank!

Illustration: Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg spielen Monopoly um die Schätze der Welt.

Illustration: Johanna Meyers

Das Land ist ihr Land

Die „Tech-Bros“ wollen nicht nur die Welt beherrschen

Bei der Fernsehübertragung zu Donald Trumps Amtseinführung im Januar gab es eine bizarre Szene. Während die Kamera die „Tech-Bros“ Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg zeigte, die auf Ihren Ehrenplätzen heitere Gespräche führten, wurde eine instrumentale Version von Woody Guthries „This Land Is Your Land“ gespielt. Kein Zweifel, dass die drei Milliardäre der Titelaussage zustimmen würden: Das Land gehört ihnen.

Während Bezos mit seinem Unternehmen Amazon den Onlineversand beherrscht und die „Washington Post“ gekauft hat, besitzen Zuckerberg und Musk die Social-Media-Plattformen Instagram, Facebook und Twitter. Die drei Geschäftsmänner haben damit eine wirtschaftliche und mediale Macht, die weit über die USA hinausgeht.

Da sie geniale Visionäre sind, machen sie auch an den planetaren Grenzen nicht Halt. Mit seinem Weltraumunternehmen SpaceX will Musk in ein paar Jahrzehnten den Mars besiedeln. Spätestens dann, wenn die Welt im Verpackungsmüll seines Buddys Bezos unterzugehen droht, sollen die ersten Raketen starten. Die Allianz mit dem autoritären Donald ist auch deshalb von Vorteil, weil dieser lästige Umwelt- und Klimaschutzauflagen konsequent beiseite räumt.

Zum Glück mussten der Präsident und seine neuen Freunde nicht den Text von Guthries Lied hören, denn das Land, so der Folksänger, „wurde für dich und mich gemacht“. Auf seiner Gitarre prangte der Spruch „This machine kills fascists“. Trump würde das heute völlig zu Recht als „linksradikale Hasspropaganda“ brandmarken.

Johann Thun