Die Berliner*innen sehnen sich nach dem Frühling und viele können sich im grauen Winter kaum noch vorstellen, dass es bald schon wieder überall blühen und summen wird. Viele Insekten sehen wir im Moment nicht. Aber was machen die ganzen Krabbeltiere eigentlich im Winter?
Die Überwinterungsstrategien der Insekten sind fast so vielfältig wie sie selbst. Einige Schmetterlinge wie der Admiral oder das Tagpfauenauge überwintern als erwachsene Falter und suchen sich frostfreie Verstecke in Kellern oder Schuppen. Der Zitronenfalter schafft es sogar ganz im Freien in der Vegetation.
Viele andere Falter überwintern als Ei, Raupe oder Puppe, meistens in der Nähe ihrer Nahrungspflanzen. Die Eier legen sie zum Beispiel an Blätter oder in hohle Pflanzenstängel. Daher sollte man diese nicht schon im Herbst abschneiden, sondern den Winter über stehen lassen.
Laub unter Hecken liegen lassen
Wildbienen überwintern als Puppe oder schon fertig entwickelte Biene in ihrem Kokon. Auch sie brauchen je nach Art unterschiedliche Strukturen zur Überwinterung, die wir zum Teil mit Insektenhotels nachahmen können. Diese müssen im Winter unbedingt draußen bleiben, damit die jungen Bienen im Warmen nicht vorzeitig schlüpfen und ohne Nahrung das Frühjahr nicht erleben.
Bei der Hain- oder Winterschwebfliege überwintern die erwachsenen Tiere und kommen an milden Wintertagen aus ihren Verstecken. Ebenso wie Honigbienen können wir sie sogar in der kalten Jahreszeit antreffen. Für sie sind Früh- und Winterblüher besonders wichtig, da das Nahrungsangebot zu dieser Zeit sehr knapp ist. Lässt man das Laub unter Hecken und Sträuchern liegen, bietet man Käfern und vielen anderen Krabblern ein sicheres Winterquartier. Viel tun muss man also nicht, um Insekten über den Winter zu helfen.
Wenn die Natur im Frühjahr wieder erwacht, können kleine und große Naturfreund*innen auch wieder mit der Grünen Liga Berlin auf Entdeckungstour gehen und an einer der öffentlichen Führungen teilnehmen oder als Schulklasse einen individuellen Termin buchen, um Berliner Pflanzen und Tiere selbst unter die Lupe zu nehmen.