Mitten in Berlin, direkt hinter dem Volkspark Humboldthain und gegenüber einer Grundschule, befinden sich die Produktionsstätten der Pierburg GmbH. Das Tochterunternehmen des Rüstungskonzerns Rheinmetall stellt bisher Teile für die Automobilindustrie her. Jetzt soll die Produktion auf Munition und Waffenteile umgestellt werden.
„Krieg beginnt hier“
Für den 10. Mai hatte ein Bündnis unter dem Motto „Soziales statt Aufrüstung“ zu einer Demonstration gegen die Pläne aufgerufen. 1500 Menschen versammelten sich am Bahnhof Gesundbrunnen und zogen am Werksgelände vorbei. Der Protest richtete sich nicht nur gegen die Waffenproduktion in Berlin, sondern auch gegen jede Militarisierung der Gesellschaft. Angeprangert wurde, dass die Aufrüstung durch Kürzungen im sozialen Bereich finanziert wird. „Der Krieg beginnt hier, lasst ihn uns hier beenden!“, brachte es eine Rednerin auf den Punkt.
Der Demo-Zug bestand vor allem aus linken und palästinensischen Gruppen. Denn die Folgen deutscher Waffenexporte sind heute in besonders erschütternder Weise bei der fast völligen Zerstörung des Gazastreifens durch die israelische Armee sichtbar. Bei der Demonstration wurde auch zum Protest gegen den ersten „Nationalen Veteranentag“ am 15. Juni vor dem Reichstag aufgerufen. Zudem organisiert das Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“ vom 26. bis 31. August ein Protestcamp in Köln.