Die bunten Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge oder der Schwalbenschwanz gehören wohl zu den beliebtesten Insekten. Äußerst selten rufen sie Angst oder Ekel hervor und fast alle haben sie gern im Garten. Etwas anders sieht es da bei den Nachtfaltern aus. Oft übersehen oder einfach als "Motten" abgetan, fristen sie neben den Tagfaltern ein Schattendasein. Dabei machen sie 95 Prozent unserer heimischen Falterarten aus und sind auch mindestens genauso faszinierend. Manche, wie der Mittlere Weinschwärmer, der auch im „Summ sala blüh“-Domino zu finden ist, sind sogar genauso bunt und auch am Tag zu beobachten.

Hier tobt das Leben

Einen Einblick in die Welt der Nachtfalter und die Möglichkeit, einmal nachts auf den Friedhof zu gehen, gab Entomologin Cathrina Balthasar im Juli bei zwei Führungen am Grünen Lernort Friedhof, einer von der Grünen Liga Berlin gepachteten entwidmeten Friedhofsfläche in Prenzlauer Berg. Für die Stadtnatur sind Friedhöfe nicht nur Oasen der Ruhe und kühlen mit ihrem oft dichten Baumbestand das Stadtklima, sie bieten auch wichtige Lebensräume für wildlebende Tiere und Pflanzen.

Auch nachts tobt hier das Leben. Pflanzen wie die Weiße Lichtnelke oder die (nicht heimische, aber gern angenommene) Nachtkerze sind so auf die Nachtfalter ausgerichtet, dass sich ihre Blüten erst bei Nacht öffnen und mit Nektar locken. Doch auch viele der Falter sind spezialisiert und benötigen bestimmte Pflanzen in ihrem Lebensraum. Der imposante Lindenschwärmer trägt die Lieblingsnahrung seiner Raupen bereits im Namen. Er gehört allerdings zu den Arten, die sich als erwachsene Tiere nicht für Nektar interessieren. Nach der Verpuppung zum Falter nimmt er keine Nahrung mehr auf. Auch die Lebensweise zeigt die große Vielfalt in der Welt der Nachtfalter, in die die nächtliche Führung einen kleinen Einblick bot.

Nächster Termin: Mi 24.9. Afterwork Tempelhofer Feld

Mehr Infos: summsalablueh.de

Das Projekt „Summ sala blüh“ wird von der Senatsumweltverwaltung gefördert.

Finden, knipsen und gewinnen 

Den Teilnehmer*innen boten sich hier auch Motive für die Bonuskategorie „Verborgene Schönheit der Nacht“ im „Summ sala blüh“-Fotowettbewerb. Auch alle anderen sind eingeladen, bis Ende Oktober ihre Fotos von Krabbeltieren und Stadtnatur einzureichen und tolle Preise wie Buchpakete von Ulmer, Gerstenberg und Favoritenpresse, Gartenprodukte von Neudorff und Eintrittskarten für den Friedrichstadtpalast zu gewinnen. Weitere Exkursionen an die Karower Teiche, in den Grunewald und eine Familienführung durch den Tiergarten bieten noch mehr Möglichkeiten zum Fotografieren und Kennenlernen der Stadtnatur.