„Umweltgruppen hatten einen relevanten Anteil an der friedlichen Revolution“, sagte Steffi Lemke, damals noch Bundesumweltministerin, zum 35-jährigen Mauerfall-Jubiläum im November 2024. Wie konnten diese Gruppen trotz massiver Einschränkungen Druck aufbauen und warum scheint dies heute immer schwieriger zu werden? Die Umweltbewegung wird gerade in Ostdeutschland oft in eine defensive Position genötigt. Das Aufzeigen von Ungerechtigkeiten und Vorschläge zu ihrer Überwindung werden von reaktionären Kräften, etwa der AfD, schnell als autoritäre Zumutung diffamiert.
War die Umweltbewegung in der DDR-Wende stärker als heute? Wie gelang es ihr, starke Impulse zu setzen, auch in ländlichen Räumen? Warum tut sich die Bewegung heute in Ostdeutschland scheinbar schwerer als in den westdeutschen Bundesländern? Diese Fragen werden bei einer Podiumsdiskussion am 26. Juni um 19 Uhr im Museum Pankow in der Prenzlauer Allee 228 erörtert. Mit dem Publikum diskutieren Peter Wensierski, Klaus Schlüter und Rebekka Schwarzbach.
Zeitzeugen gestern und heute
Wensierski arbeitete bis zu seinem Einreiseverbot 1985 als westdeutscher Korrespondent in der DDR und veröffentlichte zahlreiche Reportagen, Bücher und Dokumentarfilme, insbesondere zu Oppositionsbewegungen. Schlüter war in der DDR-Wendezeit Mitbegründer des Umweltnetzwerks Grüne Liga, vertrat die neue Organisation am zentralen Runden Tisch und war bis 2011 ihr Vorsitzender. Rebekka Schwarzbach setzt sich unter anderem mit der Umweltgruppe Cottbus für eine klimagerechte und soziale Zukunft der Lausitz ein.
Die Veranstaltung gehört zum Rahmenprogramm der Rabe-Ralf-Ausstellung „Den Vogel zeigen“, die noch bis Anfang September im Museum angeschaut werden kann. Es wird ein spannender Abend. Wir freuen uns auf Sie.