Ob Wochenmarkt oder Ökomarkt – sie gehören zum Berliner Stadtbild wie der Fernsehturm oder das Brandenburger Tor. Märkte prägen die Kiezkultur und bringen Menschen zusammen.

Doch wo eingekauft, geschlendert und genossen wird, fällt leider auch Müll an. To-go-Becher, Einwegteller und Plastiktüten landen oft schon nach kurzer Zeit in den überquellenden Mülleimern – oder daneben. Einwegprodukte sind in der Herstellung wie auch bei der Entsorgung eine große Belastung für Natur und Umwelt. Oft ist auch der Konsum aus solchen Gefäßen nicht gerade gesundheitsfördernd.

Viele achten heute schon darauf, eigene Behälter oder Stoffbeutel mitzubringen. Aber der Verzicht auf Einweg ist nicht immer einfach. Hier setzt das Projekt „Mehrweg auf Wochenmärkten“ an.

Die Grüne Liga Berlin ist mit einem Infostand auf verschiedenen Märkten in Berlin unterwegs. Dort lädt das Mehrweg-Team Marktbesucher*innen zum Mitmachen ein, informiert über Mehrweg-Alternativen und bietet praktische Sticker an – als Erinnerung, den eigenen Becher oder Behälter nicht zu vergessen. Das Infomaterial gibt es in mehreren Sprachen.

Markttag ohne Einweg 

An besonderen Mehrweg-Markttagen bekommen die Händler*innen direkt Mehrwegbehälter zur Verfügung gestellt. Das schmutzige Geschirr? Kein Problem – ein Spülmobil kommt per Lastenrad direkt auf den Markt und übernimmt das Reinigen vor Ort. Wer den Mehrweg-Markttag auf dem Wochenmarkt in der Akazienstraße in Schöneberg erlebt hat, weiß: Es funktioniert! Der gesamte Markt konnte an dem Tag komplett ohne Einwegprodukte auskommen.

Begleitet wird das Projekt von einer detaillierten Müllanalyse auf den einzelnen Märkten, um wissenschaftlich zu zeigen, wie viel Abfall durch den Mehrweg-Einsatz tatsächlich vermieden wird. Auch wenn die vollständigen Daten noch nicht vorliegen, sind bereits Unterschiede beim Verpackungsmüllaufkommen sichtbar.

Neugierig geworden? Vorbeischauen! Demnächst ist das Markt-Mehrweg-Team auf dem Wochenmarkt am Winterfeldtplatz in Schöneberg und am Hackeschen Markt in Mitte zu finden. Wer noch andere Märkte kennt, bei denen es aktiv werden sollte, ist aufgerufen, sich zu melden.

Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutz aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt gefördert.